Hessischer Bildungsserver / LAKK Studienseminar für berufliche Schulen in Wiesbaden

Grundlegendes zur Ausbildung am Studienseminar

Leitlinie der Pädagogischen Ausbildung ist der Bildungsauftrag der Schulen im Lande Hessen. Er ist in Artikel 56 der Hessischen Verfassung als Rahmen vorgegeben, in §2 des Hessischen Schulgesetzes konkretisiert und hat uneingeschränkte Gültigkeit für alle Schulstufen und Schulformen. Auf ihn bezieht sich u. a. auch die Verordnung über die Berufsschule.

Auf der Grundlage des gemeinsamen Bildungsauftrags aller Schulformen sind fachliche und allgemeine Ziele im Unterricht grundsätzlich als gleichberechtigt zu betrachten und in der praktischen Unterrichtsplanung und -gestaltung prinzipiell gleich zu gewichten. Dabei werden an den beruflichen Schulen die allgemeinen Ziele der Förderung des verantwortungsvollen selbstständigen Denkens und Verhaltens vor allem auch über die Vermittlung von Inhalten und entsprechenden kooperativen Arbeitstechniken aus der Wirtschafts- und Arbeitswelt angestrebt. Wichtig ist, dass bei aller inhaltlich-fachlichen Unterrichtsarbeit die allgemeinen Ziele schulischen Lernens gebührend beachtet werden.

Während der Ausbildung sollen Sie lernen, Unterrichtskonzepte zu entwickeln, in denen allgemeine und fachliche Ziele aufeinander bezogen sind. Dazu gehört auch, dass Schülerinnen und Schülern entsprechend ihren Lernvoraussetzungen möglichst viel Raum zur Mitgestaltung des Unterrichts eingeräumt wird.

Für die Seminararbeit und den Unterrichtseinsatz bedeutet dies, dass auch Ihnen als Lehrkräften im Vorbereitungsdienst die Chance zu selbst verantworteter Ausgestaltung Ihrer Ausbildung gegeben werden soll. So ist die Teilhabe an der Gestaltung der Seminarveranstaltungen für uns selbstverständlich; an den Schulen sollte Ihnen die Chance zum Experimentieren und zur Suche nach Ihrem eigenen Weg gegeben werden. Dafür ist es jedoch wichtig, dass Sie sich nicht zu schnell auf einen "Unterrichtsstil" festlegen, sondern eine möglichst große Bandbreite pädagogischer Handlungsmöglichkeiten kennenlernen und erproben. Insbesondere sollte auch Raum gegeben werden für die Durchführung von Unterrichtsprojekten. Bei allem Bestreben konkrete Handlungshilfen für den Unterricht anzubieten, wird eine Ausbildung im Sinne einer "Rezeptpädagogik" abgelehnt.